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13. Juli 2023 | 07:00 Uhr
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Pflegeforscherin fordert neue Regeln für Sterbehilfe

Die Aufgabenbereiche für Pflegekräfte, die zum assistierten Suizid gehören, müssten klar benannt werden, fordert Henrikje Stanze, Professorin für Pflegewissenschaften und Mitglied der niedersächsische Ethikkommission für Berufe in der Pflege. Denn das war bei keinem der kürzlich vom Bundestag abgelehnten Gesetzesentwürfe der Fall, beklagt sie. Gespräche und Beratungen, die verpflichtend vor einem assistierten Suizid stattfinden müssen, könnten Pflegekräfte übernehmen.

Sterbehilfe Foto iStock Pornpak Khunatorn

Viele Punkte sind bei der gesetzlichen Regelung der Sterbehilfe noch nicht geklärt

Weiterhin wäre laut Stanze zu regeln, wie sich eine Pflegefachkraft verhalten soll, die dabei ist, wenn ein Sterbewilliger das todbringende Medikament schluckt. Denn grundsätzlich sind Pflegekräfte als medizinisch ausgebildetes Personal dazu verpflichtet, lebensrettende Maßnahmen zu ergreifen, sagt die Professorin im Interview mit dem Regionalmagazin von Radio Bremen Buten un Binnen.

Stanze bringt noch einen weiteren Aspekt ins Spiel: "Pflegefachkräfte sind häufig als erste mit der Trauer der Angehörigen konfrontiert, weil sie so dicht dran sind. Auch hier müsste gesetzlich klar geregelt werden: Ja, das ist ein Aufgabenbereich für Pflegefachpersonen. Hier wird ihre Expertise verlangt."

Die vorgenannten zusätzlichen Leistungen sollten nach Auffassung der Expertin gesondert bezahlt und "in der Bemessung der Qualität der Pflege gewürdigt werden".

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