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Neue Höchstwerte: Krankmeldungen um 61 Prozent gestiegen – zwei Berufsgruppen besonders betroffen

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Die DAK-Gesundheit veröffentlichte eine neue Krankenstatistik. Im ersten Halbjahr 2023 gab es mehr Krankmeldungen als in den letzten zehn Jahren.

Frankfurt – Immer mehr Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen melden sich krank. Was seit Jahren steigende Tendenzen aufweist, zeigt DAK Gesundheit jetzt in einer durchgeführten Analyse. Vor allem in der Altenpflege und Kitabetreuung häufen sich die Krankmeldungen.

Krankmeldungen um bis zu 70 Prozent gestiegen – jeder Zweite bereits krank gewesen

Die DAK-Gesundheit startete ihre Halbjahresstatistik im Jahr 2013. Das Ziel: Herausfinden, wie oft sich Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Deutschland krankmelden. Wie die Krankenkasse in ihrer Meldung angibt, wurden im ersten Halbjahr 2023 ungewöhnlich viele krankheitsbedingte Arbeitsausfälle gemeldet. Über die Hälfte aller bei der DAK versicherten Beschäftigten war demnach in den ersten beiden Quartalen 2023 mindestens einmal krank (50,1 Prozent).

Der Krankenstand in Deutschland liegt so hoch wie seit mindestens 10 Jahren nicht – das bestätigte die DAK-Gesundheit.
Der Krankenstand in Deutschland liegt so hoch wie seit mindestens 10 Jahren nicht – das bestätigte die DAK-Gesundheit. © photothek/Imago (Symbolbild)

Eine so hohe Krankheitsquote wird normalerweise, wenn überhaupt, erst am Ende eines Jahres erreicht. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2022 stiegen die Fallzahlen um satte 61 Prozent. Zehn Tage fehlten Beschäftigte mit einer Krankschreibung im Schnitt. Analysiert wurden Krankschreibungen von rund 2,4 Millionen Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen, die bei der DAK versichert sind. Der Krankenstand erreichte mit 5,5 Prozent sogar einen Rekordwert seit dem Start der Statistik. Einen Rekordwert forder die WHO auch beim Preis für Zigaretten: demmnach sollte eine Packung 23 Euro kosten.

Zwei Berufsgruppen meldeten sich 2023 besonders oft krank

Besonders viele krankheitsbedingte Arbeitsausfälle gab es in Berufen mit Personalmangel. Den höchsten Krankenstand gab es bei nichtmedizinischen Gesundheitsberufen wie der Altenpflege: 7,4 Prozent. Das bedeutet, dass von rund 1000 Beschäftigten im ersten Halbjahr 2023 pro Tag 74 krankgeschrieben waren. In der Kita-Betreuung lag der Krankenstand bei 7,1 Prozent, diese nimmt damit einen unrühmlichen zweiten Rang ein. „Wir müssen Berufsgruppen mit Personalmangel besonders im Blick behalten, weil Stress und Überstunden den Krankenstand hochtreiben können“, sagte Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit.

Die häufigsten Krankschreibungen ergaben sich laut DAK-Gesundheit durch Atemwegserkrankungen. Fälle von Husten, Schnupfen und weiteren Infekten verdoppelten sich fast – von 17,2 auf 34,1 je 100 Beschäftigte. Auch die Fehlzeiten aufgrund Muskel-Skelett- und physischer Erkrankungen nahmen deutlich zu. Gleichzeitig müssen Kranke mit längeren Wartezeiten beim Arzt rechnen. Die Krankheitstage aufgrund einer Corona-Infektion trotz neuer Variante „Eris“ sind hingegen rückläufig. Die DAK-Gesundheit fordert, dass „Firmen und Betriebe in Deutschland auch im eigenen Interesse verstärkt auf den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden achten“ sollten.

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